Nicht ganz traditionelles Sushi

Date: 2013-09-17

Ich esse gerne Sushi. Und vor allem mache ich gerne selber Sushi für Freunde und mich. Und weil ich es so gerne selber mache, und manche Leute denken, dass das irgendeine Geheimwissenschaft ist, wollte ich mal meine Vorgehensweise beim Sushi machen niederschreiben. Und so einige Erfahrungen aus der Ecke nicht-traditioneller Sushi Fillings erzählen. Wenn ich hier von Sushi rede meine ich hauptsächlich maki, also Sushi, dass ein Filling hat, dann Reis und aussen mit einem Nori-Blatt umwickelt ist (geröstete Algenblätter). Also das was man sich als Westeuropäer unter Sushi vorstellt.

Also die Vorgehensweise ist relativ einfach: Das wichtigste ist den Reis zu kochen. Dazu nimmt man normalerweise speziellen Sushi-Reis, den man im Asialaden bekommt. Vor dem kochen muss man Sushi-Reis waschen, weil das ganze sonst zu klebrig wird, und nur noch an den Fingern klebt. Wenn der Reis mit etwas weniger Wasser als normal (1.5 Tassen Wasser auf 1 Tasse Reis) gekocht ist, schüttet man eine gesättigte Reisessiglösung darüber und rührt sie ein. Die Reisessiglösung macht man ganz einfach selber indem man in eine passende Menge Reisessig (gefühlt so eine dreiviertel Tasse für 2 Tassen trockenen Reis) solange Zucker einrührt, bis sich dieser auch nicht mehr unter rühren auflößt. Der fertige Reis muss jetzt noch kalt werden (Tipp: Lasst ihn kalt werden, sonst verbrennt man sich die Finger, ich weiß wovon ich rede).

Nun kommt auf ein Nori-Blatt, dass mit der glänzenden Seite nach unten auf die Bambusmatte gelegt wird, ca. ein halber Zentimeter von der Reispampe, wobei man einen Zentimeter in die Richtung in die man Rollen will Platz braucht um das ganze wieder zu zukleben. Zum verteilen des Reis sollte man seine Hände in kaltem Wasser nass machen, sonst hat man Sushi auf den Händen und nicht am Blatt. Auf das ganze kommt dann das Filling, das ganze wird gerollt, der Zentimeter Nori-Blatt auf dem kein Reis ist mit Wasser angefeuchtet und das ganze zugeklebt. Die Rolle noch in Stücke schneiden und schon ist man fertig. Alles garkein Hexenwerk, man braucht nur etwas Erfahrung, die man aber auch recht schnell macht. Das ganze ist relativ geduldig was Fehler angeht.

Nun kommen wir aber zu den Erfahrungen die ich mit nicht ganz traditionellem Sushi gemacht habe. Weil der Sushireis im Asialaden doch relativ teuer ist, im Vergleich zu normalen Reis, habe ich das ganze mal mit Milchreis-Reis probiert. Das ist, wie der Sushi-Reis, ein Rundkornreis und kostet etwa ein Drittel vom Sushi-Reis. Man kann seinen Sushi-Reis auch damit Strecken, funktioniert wunderbar. Nur dass ich bei reinem Milchreis-Reis den Reis nicht gewaschen hab, damit er genug klebt.

Als nicht-traditionelle Fillings kann ich Erdbeeren empfehlen. Dafür wurde ich schon als Sushi-Gott bezeichnet, aber ich glaub das war leicht übertrieben, weil andere das auch schon machen. Was wahrscheinlich noch nicht so viele gemacht haben ist Sushi mit geräucherter Bratwurst die in Scheiben geschnitten ins Sushi kommt. Das ist echt ziemlich gut. Hervorragend eignen sich auch Karotten mit Erdnussbutter. Gebratene Banane ist auch recht lecker.

Noch so ein Tipp zum Wasabi: Zum Würzen der fertigen Sushi-Stücke kommt noch ein Schälchen Soja-Soße und Wasabi auf den Tisch. Ich kaufe meistens Wasabi-Paste. Weil die aber doch recht zäh und konzentriert ist, und nicht jeder so sehr auf den Schmerz von Wasabi steht wie ich, mische ich den Wasabi noch mit Reisessig zu einer dünneren Soße, damit es sich leichter eintunken lässt.

Insider: Übrigens dürfen sich alle auf der Silvesterparty in Berlin auf Sushi, zubereitet von mir freuen.